Kirchengebäude

Kirche

von oben

Wann die erste Kirche in Oberdiessbach gebaut wurde, weiss niemand genau. Der unterste Teil des Turmes soll im 11. Jahrhundert gebaut worden sein. Das Gotteshaus, eine Filiale der Kirche von Einigen am Thunersee, war dem Erzengel Michael geweiht.
Im Jahr 1498 wurde eine neue Kirche mit dem heute noch bestehenden spätgotischen Chor gebaut.
Beim Kirchen- und Dorfbrand 1559 stürzten das Dach und das Chorgewölbe ein. Die Kirche wurde in den gleichen Ausmassen neu gebaut, Chor und Schiff jedoch mit einer flachen Decke versehen.
1679 wurde als Anbau die Privatkapelle von Wattenwyl fertig gestellt. Sie erinnert an den Schlossherrn Albrecht von Wattenwyl, den Erbauer des neuen Schlosses, gestorben 1671.
Die Kirche wurde verschiedentlich erneuert. Ein Blitzschlag beschädigte 1926 den Turm und das Kirchendach. Die letzte wesentliche Umgestaltung erfuhr die Kirche 1938. Damals wurde das Chorgewölbe wieder hergestellt, wobei man den Bau auf die erhalten gebliebenen Konsolen abstützen konnte. Kanzel, Decke, Bestuhlung und Orgel wurden erneuert. 1997 wurde die Kirche einer umfassenden Innenrenovation unterzogen. Zur Ausstattung gehören ein von-May-Stuhl von 1638 und Wappenscheiben von 1560.
Im Kirchgarten befindet sich das Soldatendenkmal von 1922.
Eine Broschüre zur Geschichte der Kirche von 1498-1998 finden sie hier.

2013 wurde eine Leinwand und ein Beamer fix eingebaut. 2015 wurde die ehemalige Sakristei (bis dahin als Materialraum verwendet) in einen Raum der Stille und des Gebets verwandelt (weiter Infos dazu weiter unten).  2018 wurde wurde anlässlich der 800-Jahrfeier des Dorfes Oberdiessbach ein Infoweg mit Tafeln in und um die Kirche erstellt. Siehe dazu www.infoweg.ch, die 100-Seitige Broschüre kann auf der Gemeindeverwaltung bezogen werden.

2016 wurde der Turm, inkl. Turmuhr saniert und 2022 das Dach der Kirche erneuert.

2022 wurde ebenfalls die neue Kirchenbeleuchtung in Betrieb genommen. Seither strahlt die Kirche in Abends in dezentem, angenehmen Glanz und wertet das Dorfzentrum zusätzlich auf.

Taufstein, Orgel und Kirchenuhr und Glocken

Taufstein
Chorgewölbe mit Christusmonogramm

Taufstein
Der Taufstein trägt die Jahrzahl 1560. Aus diesem Jahr stammen auch die vier Wappenscheiben im Chor.
Das Zentralfenster wurde 1902 geschaffen, die sechs Kirchgemeinde-Wappen im Schiff 1938.          
                   
Orgel
Die erste Orgel hat die Kirche 1797 erhalten, spätere wurden 1902 und 1938 eingerichtet.
Die heutige Orgel stammt aus dem Jahr 1975. Eine ausführliche Broschüre zur Orgel finden sie hier (.pdf, 3655Kb, 1975)
                   
Kirchenuhr
Eine erste Kirchenuhr ist Ende des 16. Jahrhunderts nachgewiesen. Bis 1895 konnte die Zeit nur an der Ost- und an der Westseite abgelesen werden. Die damals angebrachten vier Zifferblätter und die Zeiger sind 1978 durch neue, kleinere ersetzt worden.

Glocken
Die Glocken sind auf d', f', g' und a' gestimmt. (Externer Link zum Video des Glockenspiels)

Raum der Stille

Raum der Stille

In der Kirche befindet sich ein Raum der Stille. Er dient der Andacht und dem Gebet. Es ist ein idealer Ort für eine Ruhepause im oft hektischen Alltag. Es besteht die Möglichkeit, eine Kerze anzuzünden und ein Anliegen oder einen Dank in das Gebetsbuch zu schreiben. Sitzkissen, Gebetsschemel, Bibeln und Gesangbücher liegen bereit.

Der Raum ist wie die ganze Kirche täglich von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Er ist durch den Chor der Kirche zu erreichen.

Der Raum der Stille wurde am dritten Advent 2015 eröffnet. Er wurde von Jürg Zurbrügg künstlerisch gestaltet. Die Gestaltung umfasst ein zwei mal zwei Meter grosses Plakat, auf welchem der ganze (!) Bibeltext abgedruckt ist. Das sind 726’510 Wörter in Schriftgrösse 4. Das biblische Wort, die Grundlage des christlichen Glaubens, kommt so auf eine überraschende Art zur Geltung. Vor dem Text hängt an groben Seilen ein Kreuz aus altem Weidezaun-Stacheldraht. Es erinnert an den Kreuzestod Jesu Christi für alle Menschen und bildet den Fluchtpunkt des biblischen Wortes auf der Wand. Es lässt durch seine Form, seine Herkunft und seine Lage viele Interpretationen und Auseinandersetzungen mit Jesus Christus und der Bibel zu.